Notation von alter Musik

Musik auf Zupfinstrumenten wurde in der Renaissance und im Barock in Tabulatur notiert. Die Tabulatur ist eine Schrift, bei der die Saite und die Griffposition auf dem Griffbrett notiert wird. So ist die Tabulatur für Anfänger leicht zu erlernen. Darum ist es nicht verwunderlich, wenn heutzutage wieder Gitarrenmusik (vor allem im U-Bereich) in Tabulatur angeboten wird.
Über den Griffbezeichnungen wurde der Rhytmus notiert.
Die Tabulaturschreibweise hat allerdings auch Nachteile. Überbundene Töne konnten nicht gekennzeichnet werden. Dies wurde erst mit der noch jetzt gebräuchlichen Notation anders. Das Notenbild muss aber erst auf das Griffbrett "übersetzt" werden.
Der Interpret musste also bei dieser Musik Stilsicherheit beweisen und unterschiedliche Tonlängen aus dem musikalischen Kontext herauslesen.
Tabulaturen waren nicht einheitlich. Je nach Herkunftsland waren die Systeme unterschiedlich.

Spanische Tabulatur

Die spanische Tabulatur verwendet sechs Striche für die Saiten, der unterste Strich entspricht der tiefsten Saite, und arabische Ziffern für die Griffposition.

Französische Tabulatur

Bei der französischen Tabulatur werden im Gegensatz zur spanischen, statt Ziffern Buchstaben verwendet, um die Griffposition zu kennzeichnen. In unserem Beispiel für Barocklaute werden die zusätzlichen Saiten mit kleinen Querstrichen über den Buchstaben angezeigt.

Italienische Tabulatur

Die italienische Tabulatur ist spiegelbildlich zur spanischen. Der unterste Strich verdeutlicht die höchste Saite.

Deutsche Tabulatur

Die deutsche Tabulatur ab ca. 1500 war linienlos und verwendete Buchstaben, aber auch Zahlen.