Der Saitenchor

Wenn hier die Rede von Saitenchören ist, so versteht der Sachverständige darunter Doppelsaiten. Die 6-chörige Vihuela hatte also 12 Saiten, 2 für jeden Ton. Ein Saitenchor konnte sowohl unisono (im Einklang) oder oktaviert (beide Saiten im Oktavabstand) gestimmt sein.

Zu jeder Regel gehört auch eine Ausnahme:
Die Laute war bis auf die erste Saite, manchmal sogar bis auf die 2. Saite, chörig. Die erste Saite (die Saite, die auf den höchsten Ton gestimmt ist) war bei der Laute oft eine Einzelsaite und wurde übrigens Chanterelle genannt.

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Detail der 6-chörigen Vihuela von Gerhard Schnabl
Rosette geschnitzt von Paul Uhlemann
Fotografie: Christian Emilius
Mit freundlicher Unterstützung von G. K. Hannabach